Warum vegan?
Die Beweggründe für eine vegane Ernährung können vielfältig sein. Hier erfährst du interessante Fakten und erstaunliche Zusammenhänge rund um eine sinnvolle Ernährungsform für deine Gesundheit und eine nachhaltige Welt.
Unsere Gesundheit
1. mehr Nährstoffe
Veganer essen mehr Obst, Gemüse, Nüsse, Kerne und Saaten, Hülsenfrüchte, Vollkorn- und Pseudo- Getreide. Diese enthalten essentielle Mineralstoffe, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe, Antioxidantien und gesunde Fettsäuren.
2. weniger Schadstoffe:
Da Veganer nicht nur kein Fleisch, sondern auch keinen Fisch verzehren, sind sie weder der Belastung mit Schwermetallen aus dem Wildfang, noch der Belastung mit Pestiziden aus Aquakulturen ausgesetzt.
3. weniger Antibiotika-Rückstände:
In der Tierhaltung werden immer noch große Mengen von Arzneimitteln und Antibiotika eingesetzt - durchschnittlich knapp 70 Milligramm Antibiotika je Kilogramm Tiergewicht - davon 20 Prozent Reserveantibiotika!
4. weniger anti-resistente Keime:
In den Tieren bilden die Keime bereits Resistenzen gegen die Antibiotika, welche dann über den Fleischkonsum an uns weitergegeben werden. So kann eine bakterielle Infektion für Betroffene tödlich enden. In Europa sterben jährlich über 33.000 Menschen, weil Antibiotika nicht mehr wirken.
5. weniger Körper- und Blutfett:
Durch die hohe Aufnahme von Ballaststoffen und langkettigen Kohlenhydraten sowie eine insgesamt gesunde Ernährung haben Veganer einen niedrigeren Körperfettanteil im Vergleich zu Mischköstlern.
Aber auch die Blutfettzusammensetzung wird positiv beeinflusst: Die Serumkonzentrationen des non-HDL Cholesterins ist bei veganer Ernährung signifikant geringer, was sich günstig auf das Gesamtcholesterin und die Herzgesundheit auswirkt.
6. weniger Herz-Kreislauf- Erkrankungen:
Veganer sind seltener übergewichtig und ihre Ernährung hat eine günstigere Zusammensetzung von Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Fetten, was vor oxidativem Stress schützt und eine positive Wirkung auf die kardiovaskuläre Gesundheit hat.
7. geringeres Diabetes-Risiko:
Durch die niedrigen hepato- und intramyozellulären Lipidwerte haben Veganer ein geringeres Risiko, eine Insulinresistenz und Diabetes Typ-2 zu entwickeln.
Kinder haben außerdem ein geringeres Risiko, Diabetes Typ 1 zu entwickeln, wenn ihr Darmmilieu von Geburt an nicht mit Milchproteinen in Kontakt kommt, welche zu Irritationen des Immunsystems führen.
8. geringeres Krebsrisiko:
Bei einer veganen Ernährung besteht kein Risiko, durch rotes Fleisch, verarbeitete Fleisch- und Fischprodukte, sowie die Hormone aus Kuhmilch an Krebs zu erkranken.
Durch die höhere Zufuhr von Ballaststoffen schützen Veganer zudem ihr Verdauungssystem vor Krebserkrankungen.
9. weniger Entzündungen:
Veganer nehmen weniger Arachidonsäure und entzündungsfördernde Moleküle wie Neu5Gc, Endotoxine und Hämeisen auf, welche in Tierprodukten enthalten sind. Mit Pflanzenstoffen stärken sie hingegen ihre Darmflora und schützen sich somit vor Entzündungen.
10. Leistungsfähigkeit:
Eine gesunde Ernährung mit pflanzlichen Proteinen, Antioxidantien, Mineralien und Vitaminen führt zur besseren Heilung von Entzündungen, zur schnelleren Regeneration, zu einer besseren Blutversorgung und zu einer höheren Leistungsfähigkeit.
Welternährung
Weltweit leidet bereits etwa jeder Zehnte Mensch an chronischem Hunger. Davon stirbt etwa alle vier Sekunden ein Mensch an Hunger, alle 13 Sekunden ein Kind unter 5 Jahren.
Und der weltweite Nahrungsmittel-bedarf wird sich bis 2050 wahrscheinlich mehr als verdoppeln.
Hauptursachen sind unter anderem Naturkatastrophen, Wetterextreme, Globale Ungleichverteilung, die Verschwendung von Lebensmitteln sowie der Konsum von tierischen Produkten.
Da wir als Industriestaaten mitverantwortlich für den Hunger der Entwicklungsländer sind, ist bei uns ein Umdenken im Ernährungsverhalten gefragt.
Aktuell werden von allen weltweit genutzten landwirtschaftlichen Flächen etwa 80 Prozent für Weideflächen und den Futtermittelanbau für die Tierwirtschaft beansprucht.
Bis zu 77 Prozent des weltweiten Sojas wird als Tiernahrung in der Tierwirtschaft verwendet – nur etwa 20 Prozent für den direkten menschlichen Konsum!
Auf der Fläche, die für die Herstellung von 4 kg Rindfleisch benötigt wird, könnten 100 kg pflanzliche Nahrung mit ähnlichem Nährstoffprofil erzeugt werden. Rindfleisch hat den höchsten Ressourcenverlust von 96 %, danach kommen Schweinefleisch mit 90 %, Milch mit 75 %, Hühnerfleisch mit 50 % und Eier mit 40 %.
Dabei gehen massiv viele Kalorien bei der Umwandlung von pflanzlichen in tierische Lebensmittel verloren.
Um eine einzige tierische Kalorie zu produzieren, sind je nach Tierart 5-30 pflanzliche Kalorien in Form von Tiernahrung erforderlich. Beispielsweise sind für eine Kalorie aus Rindfleisch 10 Kalorien aus Getreide nötig. Somit wird 90 Prozent der Nahrungsenergie verschwendet.
Mit den Kalorien, die damit verloren gehen, könnten weltweit 3,5 Milliarden Menschen zusätzlich ernährt werden!
Wenn wir in allen Aspekten ressourcenschonender konsumieren, können wir einen großen Beitrag zur Welternährung leisten und viele Tier- und Menschenleben retten. Vielleicht kannst auch du dein Konsumverhalten noch optimieren, starte am besten heute mit einem kleinen Fortschritt!
Umwelt & Klima
Unsere Böden geraten durch die übermäßige Düngung mit Gülle aus der Massentierhaltung immer mehr an ihre Grenzen.
- Die in den Düngemitteln enthaltenen Nährstoffe Stickstoff und Phosphor übersteigen deutlich die Belastungsgrenzen unseres Ökosystems.
- Aus der Gülle gelangen Rückstände von Medikamenten und Antibiotika aus der Massentierhaltung ungeklärt in den Boden und in Gewässer.
- Die Fütterung zu proteinhaltiger Konzentrate schadet unseren Böden. Die Tiere scheiden den Protein-Überschuss aus, welcher einen hohen Anteil an Stickstoff enthält. Dieser wird von den Bodenorganismen zu Nitrat umgewandelt und wird mit dem Wasser abtransportiert.
- Die Auswaschung des Nitrats führt zur Versauerung der Böden, zur Verarmung an wichtigen Nährstoffen wie Calcium, Kalium und Magnesium und zur Mobilisierung von Schwermetallen wie Uran, Cadmium, Blei und Quecksilber.
Der Anbau von Futtermitteln für die Massentierhaltung geschieht zudem überwiegend in Monokulturen. Das zehrt den Boden einseitig aus, es wird mehr Dünger benötigt, die Flächen sind anfälliger für Schädlinge und Erosion, die Biodiversität sinkt und es fallen höhere Emissionen an.
Insgesamt verursacht die Massentierhaltung den Verlust der Biodiversität und der Bodenfruchtbarkeit sowie die Verschmutzung von Grundwasser und Oberflächengewässern. Pflanzen und Tiere können nicht mehr überleben, es entstehen Todeszonen. Auch für den Menschen sind die belasteten Böden und Gewässer höchst gesundheitsschädlich.
Unsere Landwirtschaft, die etwa zu 80 Prozent aus Weideflächen und Feldern für den Futtermittelanbau besteht, trägt maßgeblich zur Emission klimaschädlicher Gase bei.
Dafür verantwortlich sind vor allem Methan-Emissionen, die während des Verdauungsvorgangs bei Wiederkäuern sowie bei der Lagerung von Wirtschaftsdüngern entstehen. Sie machten 2022 in Deutschland 75,9 % der gesamten Methan-Emissionen der Landwirtschaft aus.
Wirtschaftsdünger aus der Einstreuhaltung sowie die Ausscheidungen beim Weidegang sind gleichzeitig auch Quelle des klimawirksamen Lachgases. Dieses trägt zu 74,5 % zu den Lachgas-Emissionen aus der Landwirtschaft bei.
Der größte Schaden entsteht durch die Rinder- und Milchkuhhaltung, welche 95 % der Methan-Emissionen ausmacht. Die Herstellung von Käse verursacht die höchsten Treibhausgasemissionen und ist damit von allen Lebensmitteln am klimaschädlichsten.
Insgesamt ist unser Ernährungs-system jedes Jahr für etwa ein Viertel der menschengemachten Treibhausgase verantwortlich!
Mit der Gewinnung von landwirtschaftlichen Nutzflächen zerstören wir außerdem großflächig natürliche Vegetationen wie unsere Wälder, und damit ein enormes Speicherpotenzial für Treibhausgase, was die Erderwärmung noch stärker vorantreibt.
Aber es gibt Hoffnung: Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine pflanzliche, ökologische und regionale Ernährung. Beginne auch du, tue dir und der Umwelt etwas Gutes und inspiriere dein Umfeld!